Anhaftung durchschneiden
Die Überlieferung des Chö beginnt mit dem indischen Meister Padampa Sangye und seiner tibetischen Schülerin Machik Labdrön.
Chö bedeutet abschneiden. Was wird in der Chö Praxis abgeschnitten? Die Anhaftung an den Körper sowie an Gedanken und Gefühle.
„Was heißt Chö, was schneidet es ab? Da es die Anhaftung an den Körper abschneidet, ist es Chö. Da es die Wurzel des Geistes abschneidet, ist es Chö. Da es die Basis aller Einseitigkeit abschneidet, ist es Chö. Da es auf dem Weg Zuneigung und Abneigung abschneidet, ist es Chö. Da es alle Hoffnungen und Befürchtungen in Hinblick auf Ergebnisse abschneidet, ist es Chö. Da es alle Gedanken, wo immer sie herkommen oder hingehen, genau dort abschneidet, ist es Chö. Daher wird es also Chö genannt.“
„Die diskursiven Gedanken völlig aufgegeben – die Praxis des Chö ist nichts anderes als das. Sind Körper und Bewusstsein getrennt, vereine Bewusstsein und Raum. Sind Bewusstsein und Raum vereint, verweile solange du kannst in Leerheit und praktiziere die Umwandlung der Aggregate in eine Essensgabe.“
„Den Körper? Wirf ihn fort als wäre er eine Leiche. Lasse ihn als hätte er keinen Eigentümer.
Den Geist? Lasse ihn wie den Himmel. Lasse ihn allein als hätte er kein Objekt.“